top of page

Wie du die Energien des Menstruations- und Mondzyklus für dich nutzen kannst.

Fühlst du dich irgendwie „durch den Wind“?

Das ist ok. Das darf sein.


Du bist schließlich ein Wesen der Natur. Und als solches unterliegst du einem natürlichen Zyklus. Nicht jeder Tag ist gleich. Es gibt Tage des Rückzugs und es gibt Tage des Aufblühens.

Vielleicht bist du in deiner weiblichen Zyklusphase gerade in den Tagen deiner Menstruation. Oder betrachte mal die aktuelle Mondphase. Ist gerade die Zeit um den Neumond herum?


Beide Zyklusphasen (Menstruation und Neumond) werden aus ayurvedischer Sicht von dem Vata-Dosha dominiert. Und Vata besteht aus den Elementen Äther und Luft. Da ist viel Bewegung, Leichtigkeit, Wechselhaftigkeit verbunden mit diesem Dosha. Du merkst das vielleicht anhand von Stimmungsschwankungen, innerer Unruhe, Fahrigkeit oder auch Erschöpfung. Bist also etwas „durch den Wind“ – und da steckt das Element Luft ja schon mit drin. Das ist natürlicherweise jetzt die Zeit der Ruhe, des Rückzugs, der Reflexion.


Wir haben in unserer heutigen Zeit oftmals das Gefühl, funktionieren zu müssen. Und das jeden Tag gleichermaßen. Und wenn unser Körper mal nicht so mitspielt, uns Signale sendet oder einfach versucht zu sagen, dass er gerade etwas Ruhe braucht, dann werfen wir eine Pille ein, die das Signal verscheucht und uns den Anschein liefert, wieder „normal“ zu sein.


Auf lange Sicht kann das nicht gut gehen. Kann das nicht gesund sein. Wenn wir unsere zyklische Natur ignorieren, wird uns das ins Ungleichgewicht führen. Uns krank machen. Wenn wir aber mit ihr gehen, ihre Potentiale nutzen, bekommen wir ein besseres Körpergefühl, leben entspannter und sind erfüllter.


Wie sehen die Zyklusphasen denn nun aus?


Unser ganzes Leben ist von zyklischen Phasen bestimmt. Der Tag unterteilt sich in vom frühen Morgen bis in die Nacht in verschiedene Energiephasen, innerhalb eines Monats wechselt der Mond vom Neumond zum Vollmond und wieder zurück und während des Jahres wechseln sich verschiedene Jahreszeiten ab.


Die Energien der einzelnen Phasen wiederholen sich dabei immer wieder, egal ob es sich um den Tages-, den Mond- oder den weiblichen Zyklus handelt. Sie lassen sich mit den ayurvedischen Bioenergien Vata, Pitta und Kapha sehr gut erklären. Dabei geht es in erster Linie darum, dass du ins Spüren kommst, welche Energie du gerade in dir wahrnehmen kannst. Die Potentiale dieser Energie für dich nutzt. Und wenn du merkst, dass sich die Energie negativ auf dich auswirkt, diese durch Bewegung, Ernährung oder andere Maßnahmen ausgleichst.a


Menstruation oder Neumond

Es ist die Zeit des Loslassens und der Reinigung. Wenn deine Eizelle nicht befruchtet wurde, löst sich die Schleimhaut von der Gebärmutterwand und wird mit etwas Blut über die Scheide ausgeschieden.


So wie die monatliche Blutung den Beginn des neuen Zyklus kennzeichnet steht auch der Neumond für den Beginn einer neuen 28 Tage dauernden Mondphase. Neubeginn. Zeit inne zu halten. Zu reflektieren. Dir Ruhe zu gönnen.

  • Was läuft gut?

  • Wo willst du etwas ändern?

  • Was willst du loslassen?

In dieser Phase ist, wie bereits erwähnt, das ayurvedische Vata-Dosha sehr präsent. Es ist geprägt von einer sehr subtilen, beweglichen, trockenen und kühlen Energie. Vielleicht fühlst du dich in dieser Phase öfters hin- und hergerissen, innerlich aufgewühlt, launig, müde. Eventuell machst du dir auch mehr Sorgen als sonst, schläfst schlechter. Wenn du zu Migräne neigst, dann wirst du unter Umständen feststellen, dass in dieser Phase die Attacken vermehrt auftreten.


Was dir jetzt gut tut, um dein erhöhtes Vata auszugleichen, sind Ruhe, Wärme und gute, regelmäßige Nahrung:


Wärme von innen und von außen

  • Gönne dir ein warmes Bad! Wie wäre es mit einem selbstgemachtem pflegendem Badezusatz aus Milch, Mandelöl und ein paar Tropfen Bergamotte, Lavendel oder Sandelholz? Das hilft gegen trockene Haut und mit dem richtigen Duft kannst du dein Vata zusätzlich ausgleichen.

  • Eine Massage mit angewärmtem Mandel- oder Sesamöl tut dir jetzt ebenfalls sehr gut. Eine Fußmassage vor dem Schlafen wirkt sich zusätzlich positiv auf deine Nachtruhe aus.

  • Kuschel dich ein und mache es dir gemütlich. Sorge für ein Umfeld, das Körper und Seele wärmt.

  • Genieße dein warmes Ayurvedawasser, deinen Lieblingstee oder als leckeren Schlaftrunk auch mal eine warme Gewürzmilch. Diese besänftigt dein Vata auf eine ganz besonders leckere Weise.


Ruhe und Entspannung

  • Nimm nur die Termine wahr, die unbedingt sein müssen! Kommuniziere auch in deinem Umfeld, dass du gerade etwas Ruhe benötigst.

  • Mit Meditationen, beruhigenden Yin-Yoga-Sequenzen und gemütlichen Spaziergängen in der Natur beruhigst und entspannst du Körper und Geist.

  • Schreibe deine Gedanken, Ideen und Gefühle auf. So wie sie gerade kommen. Das beruhigt und schafft Klarheit. Vielleicht hast du bereits ein Journal, wenn nicht, starte einfach mal damit und lass es zu einer täglichen Routine werden.

Ernährung

  • Achte auch hier auf warme Nahrung, besonders beim Frühstück und beim Abendessen, wenn dein Verdauungsfeuer nicht mehr so stark ist.

  • Reicher deine Mahlzeiten mit hochwertigen Ölen (z.B. Ghee) an, das gleicht die Trockenheit des Vatas aus.

  • Reicher deine Mahlzeiten mit hochwertigen Ölen (z.B. Ghee) an, das gleicht die Trockenheit des Vatas aus.

  • Die bevorzugten Geschmacksrichtungen, um dein Vata auszugleichen, sind süß, sauer und salzig. Süße Gemüsesorten sind z.B. Möhren, Süßkartoffeln, Rote Beete. Hokkaido-Kürbis. Daraus kannst du schmackhafte Suppen oder Ofengemüse zaubern.


Späte Follikelphase oder zunehmender Mond

Zeit des Neuanfangs. Zeit des Wachstums. In deinem Körper reifen die Follikel mit den Eizellen heran, der Östrogenspielgel steigt und sorgt für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Deine Fruchtbarkeit steigt von Tag zu Tag. Auch der Mond wächst jetzt von Tag zu Tag. Alles was dich nährt, stärkt und aufbaut wirkt in dieser Phase besonders gut. Achtung – auch zusätzliche Kilos setzen sich in dieser Phase leichter fest.

  • Was ist deine Vision für die nächsten Wochen?

  • Was willst du in den nächsten Wochen gestalten?

Die Energie des leichten und beweglichen Vata-Doshas nimmt nun ab und wird von dem fruchtbaren Kapha-Dosha abgelöst. Kapha steht für Wachstum und Stabilität, baut Gewebe auf und sorgt für ein strahlendes Aussehen. Die Schwere des Kaphas kann dich aber auch träge und antriebslos machen. Nutze die Energie des Kapha-Doshas um deinen Ideen eine Struktur zu geben, zu planen und vielleicht mal wieder deine Ablage zu bearbeiten. Solltest du zu viel Kapha in dir spüren, dann hilft Bewegung und die Aktivierung deines Stoffwechsels. Der ist bei Kapha nämlich von Natur aus recht langsam:


Bewegung

  • Starte den Tag mit körperlicher Aktivität. Bewegung in der Natur tut dir jetzt besonders gut, vor allem in der Kapha-Zeit morgens von 6-10 Uhr. Aber auch einige Sonnengrüße nach dem Aufstehen machen dich fit für den Tag.

Aktivierung des Stoffwechsels

  • Auch hier hilft Bewegung, z.B. ein kleiner Spaziergang nach dem Essen.

  • Ein leichtes warmes Frühstück, z.B. gedünstete Früchte mit Trockenfrüchten, ist optimal, um Kapha zu reduzieren.

  • Kapha mag es scharf. Wenn du merkst, dass deine Verdauung sehr träge ist und du auch einen Motivationshänger hast, dann helfe ruhig mit etwas Ingwer oder auch schwarzem Pfeffer beim Kochen nach (Achtung: feurige Pittas sollten eher sparsam mit scharfen Zutaten umgehen).

  • Trinke zwischendurch einen warmen Gewürzsaft.


Eisprung oder Vollmond

Schon einige Tage vor dem Eisprung bzw. des Vollmondes gesellt sich die transformierende Pitta-Energie zur Kapha Energie. Die Zeit der Fruchtbarkeit hat nun ihren Höhepunkt erreicht. Und auch aus energetischer Sicht kannst du jetzt aus dem Vollen schöpfen! Vielleicht merkst du, dass es dir in dieser Zeit leichter fällt, dich zu zeigen, deine Meinung zu vertreten und Projekte umzusetzen bzw. mit deinen Ideen an die Öffentlichkeit zu gehen. Der Mond wird nun vollständig von der Sonne angestrahlt und erscheint in seiner vollen Pracht.


Lutealphase oder abnehmender Mond

Zeit der Transformation. Zeit der Umsetzung. Dein Körper bereitet sich nun auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Das Hormon Progesteron sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut dicker wird, eine befruchtete Eizelle sich dort einnisten und ein Embryo heranwachsen kann. Findet keine Befruchtung statt, bildet sich das Progesteron wieder zurück und die Gebärmutterschleimhaut wird dann während der Menstruation ausgeschieden. Der Mond nimmt nun von Tag zu Tag ab und auch aus energetischer Sicht ist jetzt eine gute Zeit zur Entschlackung und zum Abnehmen.

  • Welches Vorhaben kannst du jetzt in die Tat umsetzen?

  • Was kannst du zu Ende bringen?

  • Was kannst du loslassen?

Das feurige Pitta-Dosha wird nun immer mehr stärker. Körperlich fühlst du dich vital, voller Umsetzungskraft und Energie. Vielleicht stellst du auch fest, dass dein Stoffwechsel jetzt besser funktioniert, denn Pitta heizt dein Verdauungsfeuer an. Das ist auch eine gute Zeit, um Ama (das sind aus ayurvedischer Sicht unverdaute Ablagerungen in Körper und Geist) oder auch ein paar Kilos zu viel loszuwerden. Nimmt Pitta überhand merkst du das unter Umständen an einem hitzigen Gemüt und Reizbarkeit, an zu viel Säure in dir oder auch daran, dass du zu verbissen und ehrgeizig an einer Aufgabe arbeitest. Was dir hilft, dein Pitta wieder etwas abzukühlen:


Pausen

  • Auch wenn du gerade das Gefühl hast, dass es läuft wie am Schnürchen und du so richtig im Flow bist – achte auf Pausen! Stelle dir gerne zur Erinnerung einen Timer.

Ernährung

  • Vermeide saure und scharfe Speisen. Setze vielmehr auf die Geschmacksrichtungen süß, bitter und zusammenziehend. Grüne Gemüsesorten wie Zucchini, Brokkoli, Rosenkohl, Spinat, Gurke haben viele Bitterstoffe und sind gut für Pitta geeignet.

  • Granatapfel ist ein prima Topping für Pitta-Porridges, Bowls oder Salate. Auch ein Gewürzsaft mit Granatapfelsaft und Kurkuma ist gut als Pittaausgleich geeignet.

Kühle

  • Wenn du dich „erhitzt“ fühlst, dann kühle dich ab. Lasse kaltes Wasser über die Arme oder das Gesicht laufen. Gehe an die frische Luft oder auch eine Runde schwimmen. Oder trinke einen lauwarmen Minztee. Auf kühlschrankkalte Speisen und Getränke sollte auch Pitta allerdings verzichten.

  • Über deine Atmung kannst du dich ebenfalls abkühlen. Manchmal genügt es schon, in einem erhitzten Moment die Aufmerksamkeit für ein paar Minuten auf die Atmung zu lenken. Ansonsten versuche mal diese Atemübung aus dem Yoga:

Sitali-Pranayama

Wo auch immer du gerade bist, sammle dich kurz, sorge für eine aufrechte Position im Liegen oder Sitzen. Strecke deine Zunge heraus und rolle sie ein. Atme nun ein und ziehe die frische Luft über die Zunge in deinen Körper. Spüre die Kühle und Erfrischung, die in deinen Körper fließt. Sauge die Einatmung vollständig ein und atme langsam über die Nase aus. Wiederhole dies mindestens 10 mal.


Bei manchen Frauen verlaufen Zyklus und Mondphasen tatsächlich relativ parallel, d.h. sie haben ihre Menstruation während der Neumondphase. Mein Zyklus ist relativ unregelmäßig (typisch Vata) und daher kommt es nur alle paar Monate vor, dass sich die beiden Zyklen treffen.


Beobachte einfach mal, welche Energien du mehr spürst – die deines eigenen Zyklus oder die des Mondzyklus. Und das kann durchaus auch einmal variieren. Gehe daher nicht verkopft mit deinem Kalender an die Sache heran, sondern fange immer an, in dir selbst zu spüren, welche Energie da gerade da ist:

  • Vata – die kühle, trockene, bewegliche, leichte Bioenergie.

  • Kapha – die fruchtbare, strukturgebende, schwere Bioenergie

  • Pitta – die feurige, transformierende, scharfe Bioenergie.

Mache dir bewusst, wie du diese Energie jetzt gerade optimal für dich nutzen kannst und dann schaue, ob sie sich gerade eher mit der Energie deines Monatszyklus oder des Mondzyklus deckt. Wenn du da ein Gefühl für bekommst, hilft dir das natürlich auch bei langfristigen Planungen. So dass du in den Phasen, in denen deine Vata-Energie stark ist, keine unnötigen Termine, sondern eher zusätzliche Me-Time planst. Und wichtige Gespräche oder Verkaufstermine in die Pitta-Zeit legst.


Vata, Pitta, Kapha – da schwirrt dir immer noch der Kopf?


Im Oktober kommt mein Onlinekurs „AyurBasics – entspannt mit Ayurveda“ heraus. In diesem Kurs lernst du die einzelnen Doshas noch intensiver kennen und testest deine eigene ayurvedische Grundkonstitution. Dieses Wissen hilft dir, wieder in deine Balance zu kommen – für mehr Ruhe und Gelassenheit in deinem Alltag.


Melde dich zu meinem Newsletter an und ich informiere dich, sobald der Kurs buchbar ist.

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Commentaires


bottom of page